All the Beauty and the Bloodshed
Die amerikanische Fotografin Nan Goldin ist in der Kunstwelt eine Rebellin und eine der bedeutendsten Fotografinnen des späten 20. Jahrhunderts. In der New Yorker No-Wave-Underground-Bewegung gewachsen, hat sie die Kunst der Fotografie revolutioniert und die Säulen der klassischen Kunstform ins Wanken gebracht. Mit ihrem herausragenden Gespür, den richtigen Moment einzufangen und ihrem politischen Blick durch die Kamera hat sie die Definitionen von Gender und Normalität stets in Frage gestellt. Ihre Fotografien widmen sich Themen wie Sexualität, Sucht und Tod. Sie sind von schonungsloser Direktheit, Intimität und Mehrschichtigkeit. Wegen einer Operation wird Nan Goldin OxyContin verschrieben, ein suchterzeugendes Schmerzmittel – und sie wird abhängig. Sie schafft den Ausstieg, doch für Unzählige führt die Sucht letztlich zum Tod. Seither kämpft sie als unermüdliche Aktivistin gegen die Pharmadynastie Sackler, die hauptverantwortlich für die weltweite Opioidkrise ist, und ihr Unternehmen Purdue Pharma. Die Familie Sackler hat sich mit ihrem Mäzenatentum in der Kunstwelt einen grossen Namen gemacht, doch mit ihren Aktionen zwingt Nan Goldin die Universitätssammlungen und Museen wie der Louvre, die Tate, das Guggenheim und das Met ihren Standpunkt zu überdenken.
«All the Beauty and the Bloodshed» ist das erste Künstlerportrait der Dokumentarfilmerin und Oscar-Preisträgerin Laura Poitras. Der Film gewann an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen den Hauptpreis des Festivals.