WET SAND
In einem winzigen Fischerdorf am Schwarzen Meer erhängt sich ein einsamer Mann. Als seine Enkeltochter aus Tiflis dort eintrifft, um ihren Grossvater zu bestatten, brechen in der Dorfgemeinschaft Ressentiments und Hass auf. Im Kampf gegen die homophobe Stimmung verfestigen sich aber auch die Bande zwischen der Enkelin, dem Geliebten des Toten und einer anderen Aussenseiterin. Der nuancierte Film verbindet die verhalten erzählte Geschichte mit aktivistischen Tönen zu einem filmischen Manifest gegen Homophobie und patriarchale Macht.
Elene Naveriani, 1985 in Tiflis geboren, hat ursprünglich dort Malerei studiert, bevor sie zum Filmstudium an die Hochschule HEAD (Haute École d'Art et de Design) in Genf wechselte. Man sieht ihrem Film an, dass sie sich auf Bilder versteht, auf Tableaus wie gemalt. In langen ruhigen Einstellungen lässt sie Stimmungen sprechen und verzichtet immer wieder auf erklärende Worte. So entwickelt sich die Atmosphäre im Uneindeutigen, das Thema allerdings, die feindliche Haltung Homosexuellen gegenüber, wird dadurch weder verschleiert noch im Vagen belassen. Elene Naveriani bezeichnet sich selbst als sexuell nonbinär und versucht, sowohl gegen kirchliche als auch politische Repression von queeren Menschen anzugehen.
Trailer, Bilder: www.sister-distribution.ch