Charleys Tante
mit Maja Brunner und Rolf Knie
Der Komödienklassiker «Charleys Tante» von Brandon Thomas.
Zwei Freunde planen eine Verabredung mit ihren Freundinnen und benötigen dafür dringend eine Anstandsdame. Da die dafür vorgesehene Tante nicht rechtzeitig eintrifft, überredet Charly seinen Freund, als Frau verkleidet diese Rolle zu übernehmen, was zu allerhand Komplikationen führt.
Das Stück löste eine recht dauerhafte Welle von Travestie-Rollen aus. Zur selben Zeit, um die Jahrhundertwende, wurde Homosexualität, Transvestitismus und Magnus Hirschfelds Zwischenstufen-Theorie große Aufmerksamkeit zuteil. Im Jahre 1901 diskutierte ein nur mit Initialen bekannter Arzt im Artikel "Vom Weibmann auf der Bühne" im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen unter anderem Männer, die sich nach jahrelanger Arbeitslosigkeit und Diffamierung auf einmal in Frauenkleidern ein gutes Einkommen sichern konnten. Hirschfeld schildert in den 1910er Jahren mehrere Fälle von Männern, die ihre eigene Sexualität erst in Frage stellten, nachdem sie eine Rockrolle gesehen hatten. Und er schildert mehrere Anekdoten, in denen Männer in Frauenkleidern auf offener Straße von der Polizei angehalten wurden und nach der Behauptung, in einer Rockrollen-Inszenierung mitzuspielen, unbehelligt weitergehen durften. Vom Stoff des Stückes wurden dutzende Variationen geschrieben, die auf großen und kleinen Bühnen gespielt wurden, und allein in den Jahren 1910 bis 1914 wurden (mindestens) 36 (noch identifizierbare) Rockrollen-Filme auf den deutschen Markt gebracht.(Wiki)